Carry Hauser: Bildnis Trude (1910). Das Bild stellt Gertrud Herzog-Hauser (1894–1953) dar, die an der Rahlgasse maturierte und später dort Latein und Griechisch unterrichtete. 1922 heiratete sie den Maler, Grafiker und Bühnenbildner Carry Hauser (1895–1985). Gertrud Herzog-Hauser hablilitierte 1932 als erste Frau in Österreich in Klassischer Philologie. Als Direktorin der Rahlgasse wurde sie nach dem "Anschluss" Österreichs im März 1938 aufgrund ihrer jüdischen Abstammung zwangspensioniert. Ihre Familie wurde auseinandergerissen: Der gemeinsamer Sohn Heinz gelangte im April 1939 als Fünfjähriger mit einem Kindertransport nach Großbritannien und von dort nach Holland, wo er zusammen mit seiner Mutter in einem Kloster versteckt überlebte. Carry Hauser lebte von 1939 bis 1947 als politischer Emigrant in der Schweiz. 1946 kehrte die Familie wieder nach Wien zurück. Wie viele Überlebende konnte Gertrud Herzog-Hauser nach dem Krieg beruflich nur schwer wieder Fuß fassen. © Privatarchiv Heidi Schrodt