Jugend Politik Protest
Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Geburt Bruno Kreiskys (1911–1990) entstand auf Basis der Archivmaterialien des Kreisky-Archivs ein neues Kapitel für das Online-Portal Erinnerungsort Wien. Jugend Politik Protest widmet sich den Formen und Entwicklungen politischer Partizipation von Jugendlichen in Österreich im 20. Jahrhundert.
Dabei soll besonderes Augenmerk auf die verschiedenen Formen der politischen und gesellschaftlichen Teilhabe von Jugendlichen gelegt werden. Ebenso wird die Reaktion der Gesellschaft beziehungsweise ihrer Eliten auf jugendlichen Aktivismus beleuchtet. In loser Anlehnung an die Biografie Bruno Kreiskys werden dabei mehrere Aspekte sichtbar. Kreiskys Teilnahme an den politischen Auseinandersetzungen der Zwischenkriegszeit mit den Erfahrungen von Verfolgung, Haft und Exil dient als Beispiel für den Widerstand junger Menschen gegen autoritäre Systeme in den 1920er- und 1930er-Jahren. Als amtierender Außenminister Ende der 1950er-Jahre war der junge Politiker mit den Auswirkungen des kalten Krieges auf jugendliche ÖsterreicherInnen befasst. Zwischen Bemühungen der Integration junger Menschen einerseits und einem skeptischen Umgang mit dem aufkommenden neuen politischen Aktivismus anderseits agierte er als amtierender Bundeskanzler in den 1970er-Jahren.
Die drei Unterthemen folgen einer historischen Chronologie und werden anhand von Originaldokumenten und zahlreichen Verweisen für ein jugendliches Publikum fassbar gemacht.
Jugend Politik Protest entstand im Zusammenhang mit einem Vermittlungsprogramm mit SchülerInnen des BG Rahlgasse in Wien, das im Dezember 2011 stattfand.